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DownloadPetty Tuju

Kinderroman • 18.700 Zeichen • Buchseiten je nach Gestaltung

Hannah, die gerade ihren fünften Geburtstag feiert, hat eine ganz besondere Freundin. Es ist Petty Tuju, eine nur für Hannah sichtbare und hörbare Fee, die ihr in allen Lebens-situationen zur Seite stehen kann. Gemeinsam erleben die beiden spannende Geschichten, die sich sowohl in alltäglichen als auch phantastischen Erlebnissen abspielen. Sei es am Mittagstisch, wo das Essen mal nicht schmeckt, oder bei der Oma, wo sie als eine mit der Post verschickte Puppe erscheint, oder auch auf dem Rücken ’Akubras’, einem Zaubervogel, auf dessen Rücken sie bis nach dem fernen Brasilien fliegen kann.

Die Geschichten sind märchenhaft und spielen sich in einer Phantasiewelt ab, die zwar frei erfunden, aber dennoch das alltägliche Erleben eines Kleinkindes widerspiegeln. Das Buch ist in kleine Kapitel gegliedert, die folgende Titel tragen: „Hannah hat heute Geburtstag“, „Das Sternentaxi“, „Hannah hat keine Lust“, „Das Paket“ und „Flug nach Brasilien“.

Das Sternentaxi

„Wer bist Du?“ fragte Hannah.
„Ich bin nur ein Stern“, sagte der Stern.
„Was willst Du dann hier unten“ entgegnete Hannah, „Sterne ge-hören an den Himmel.“
„Ich bringe dir deine gute Fee“, erklärte der Stern, „sie heißt Petty Tuju und hat eine Fahrkarte für die Sterne.“
„So, Fahrkarte für die Sterne“, wiederholte Hannah. Dieser Stern schien ein Spaßvogel zu sein. Der will mich anflunkern, dachte sie, wobei der Stern sofort beleidigt funkelte.
„Sterne lügen nicht“, zischte er. Er hatte Hannahs Gedanken gelesen. [...]
„Hey Hannah“, sprach die Sternenfrau, „ich bin Petty Tuju, deine gute Fee. Du weißt doch, was eine gute Fee ist?“
„Na, so ungefähr“, antwortete Hannah, „was man eben so liest in Kinderbüchern. Feen können fliegen und zaubern, leben im Wald und bleiben meistens unsichtbar.“
„So ungefähr“, bestätigte Petty Tuju, „das mit dem Wald allerdings gilt allerdings nur für manche von uns. Ich habe mich entschieden, bei dir zu bleiben, – wenn es dir recht ist.“

Hanna hat keine Lust

... aber das Essen taugt heute Abend wirklich nicht viel.
„Was soll ich machen?“, fragt sie Petty Tuju.
„Hau es vom Tisch“, fordert Petty noch einmal, „feg es einfach weg, du wirst sehen, die Mama wischt es auf – ja, und dann gibt’s lecker Milchreis. Ist doch viel besser, überleg doch mal.“
„Glaub ich nicht“, entgegnet Hannah, „das geht schief.“
„Probier es doch aus!“Geschirr
„Na schön“, meint Hannah nachgiebig, „aber du bist schuld, wenn’s doch schief geht.“
Und dann tut sie es, macht sich den Löffel so richtig voll, und – patsch – fliegt das Zeug durch die Küche, spritzt an den Herd und die Waschmaschine, der Löffel fliegt gleich hinterher, knallt gegen die Waschmaschine, an der das Gemüse wie Kaugummi kleben bleibt. Dann ist Ruhe. Mama blickt sie stumm an.
„Sag jetzt besser nichts“, flüstert Petty Tuju, „warte ab, bis sie den Milchreis macht.“

 

Die Illustrationen wurden gestaltet von Andreas Mücke, Berlin / Friedrichshagen.

 

 

Hannah